Wir haben was gewonnen!
Die Universität Heidelberg hat sich an dem Wettbewerb “Eine Uni – ein Buch” der Klaus Tschira Stiftung, des Stifterverbandes und des ZEIT Verlag im Januar dieses Jahres beteiligt.
Nun ist die Entscheidung gefallen und die Uni Heidelberg hat den Wettbewerb mit acht anderen deutschen Hochschulen gewonnen!
Dafür wurde unter Beteiligung vieler Studierender das Buch „Die Glasglocke“ von Sylvia Plath ausgewählt, zu dem in einem vielfältigen Programm Lesungen, Vorträge und Diskussionsrunden unter Einbeziehung der ganzen Universität und der Zivilgesellschaft stattfinden werden. Für das gesamte Programm stehen bis zu 10.000 Euro zur Umsetzung unseres Konzeptes zur Verfügung.
Ein Buch auszuwählen, das die Mitglieder einer Hochschule über verschiedene Aktionen miteinander ins Gespräch bringt – das ist die Idee der Aktion „Eine Uni – ein Buch“. Die Universität Heidelberg war im diesjährigen Wettbewerb gemeinsam mit acht weiteren Institutionen erfolgreich. Unter Beteiligung vieler Studierender wurde das Werk „Die Glasglocke“ der Autorin Sylvia Plath (1932 bis 1963) in den Mittelpunkt gerückt. In den kommenden zwei Semestern wird ein vielfältiges Programm aus Lesungen, Vorträgen und Diskussionsrunden zu dem Roman, einem Klassiker der feministischen Literatur, stattfinden. Das Projekt startet am 12. Juli 2023 mit einer Eröffnungsveranstaltung. Sie findet in der Aula der Alten Universität statt und beginnt um 11 Uhr.
Mit dem Wettbewerb „Eine Uni – ein Buch“ werden Hochschulen in Deutschland dazu aufgerufen, ein Buch auszuwählen, über das alle Mitglieder – vom akademischen Personal über Studierende bis hin zu Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung – gemeinsam diskutieren und sich austauschen können. Das Genre des Buchs, die Art der Auseinandersetzung sowie die Veranstaltungsformate sind den Hochschulen freigestellt. Der Stifterverband und die Klaus Tschira Stiftung haben in Kooperation mit dem ZEIT Verlag den Wettbewerb zum siebten Mal ausgeschrieben. Sie zeichnen die besten Ideen und Aktionen für eine gelebte Campuskultur aus und fördern sie mit jeweils bis zu 10.000 Euro.
Das Kulturreferat der Verfassten Studierendenschaft hat unter Mitwirkung vieler Studierender der Universität Heidelberg das Buch „Die Glasglocke“ ausgewählt – der einzige Roman der amerikanischen Schriftstellerin und Lyrikerin Sylvia Plath. Unter dem englischen Originaltitel „The Bell Jar“ erschienen, begleitet das Buch die Protagonistin durch den Sommer 1953 – von ihrem Volontariat bei einem New Yorker Modemagazin bis zu ihrer Behandlung in einer psychiatrischen Klinik nach einem Suizidversuch. Vor 50 Jahren erschien die amerikanische Erstausgabe; vier Wochen später nahm Plath sich das Leben. Ihr autobiographisch gefärbter, unter dem Pseudonym Victoria Lucas veröffentlichter Roman avancierte in den 1970er Jahren zu einem Kultbuch, einem Klassiker feministischer Literatur, „beschrieb er doch wie kein Buch zuvor die Stimmungslage junger Frauen, ihre Zerrissenheit angesichts gesellschaftlicher Anforderungen“. Das Werk machte Sylvia Plath zu einer Ikone der Frauenbewegung.
In den kommenden zwei Semestern sind verschiedene Veranstaltungsformate wie Theater- und Kinoabende sowie Diskussions- und Lesekreise geplant, bei denen die Inhalte des Buchs – Depression und die Rolle der Frau – interdisziplinär aufgegriffen und diskutiert werden. „Die Glasglocke“ wird auch in der Originalsprache gelesen, um der Internationalität der Universitätsmitglieder der Ruperto Carola gerecht zu werden.
Veranstaltungen und Termine
Eröffnung “Eine Uni – Ein Buch”
12.07.2023 (Mittwoch) um 11:00 Uhr
Ort: Alte Aula der Universität Heidelberg
F. Kummer, Three Duets Opus 22, No. 1, Allegro
– Grußwort durch die Universität
– Grußwort durch die VS
– Grußwort durch die Stadt
A. Dvorak, Largo
– Festvortrag
J.S. Bach, Air
– Eröffnung und Abkündigung
F. Kummer, Three Duets Opus 22, No. 1, Allegro scherzos
Kinovorstellung the bell jar
23.07.2023 20.00 Uhr
Ort: Karlstorkino Rohrbach
HCA-Podcast “Quo Vadis USA?”
Folge 78 | Eine Uni – ein Buch: Silvia Plaths The Bell Jar
Verfügbar ab 12.08.203
In dieser Ausgabe des HCA Podcast spricht Anja Schüler über Autorin und Werk mit Philipp Löffler, der als Senior Lecturer am HCA amerikanische Literatur- und Kulturgeschichte lehrt und zu den Schnittstellen zwischen Literatur, literarischen Märkten und höheren Bildungseinrichtungen forscht.
Höre jetzt rein auf
Spotify
Apple Podcasts
Im Spiegel der Glasglocke – Ein Abend mit Gesprächen und Lesungen
Die Heidelberger Schriftstellerinnen Marion Tauschwitz, Miriam Tag und Sofie Morin beugen sich gemeinsam über den erstmals 1963 erschienenen Klassiker „Die Glasglocke“ von Sylvia Plath.
Sie wollen miteinander sprechen über Lesarten des Buches und es zum Anlass nehmen, sich über Zeitebenen und ihre Montage zu unterhalten. Über die Zuverlässigkeit von Erzählerinnen wollen sie sich ebenso austauschen wie über das Ducken hinter Pseudonyme, über Schatten, die zu Grabe getragen werden, und das aufrichtige Sprechen nah am Körper. Über Scheitern und Auflehnung, über Verzweigungen des weiblichen Lebenslaufs, über Stipendien und Termindruck, über Autorinnen der 1950er und heutige Dichtkunst. Sie werden den üppig bewachsenen Grat zwischen Poesie und Prosa ebenso ansprechen wie das Posieren mit Rosen aus Papier.
Und wenn sie diskutierend und vorlesend Luft zum Atmen unter die Glasglocke dringen lassen, dann mit voller Absicht!
Marion Tauschwitz „Der Gesang der Schneckenhäuser“, Neuauflage 2021
Hilde Domin „Nur eine Rose als Stütze“, 1959
Miriam Tag „Liebestier“, erscheint im September 2023
Sofie Morin gem. mit Dorina Marlen Heller „Schwestern im Vers. Zwiesprachen zwischen morgen und Frausein“, 2. Aufl. 2023
Diese Veranstaltung findet in Kooperation zwischen der Volkshochschule Heidelberg und der Verfassten Studierendenschaft der Universität Heidelberg im Rahmen des Projekts „Eine Uni – ein Buch“ statt.
https://wwwback.stura.uni-heidelberg.de/vs-strukturen/referate/kultur/eine-uni-ein-buch/
Donnerstag, 26.10.2023
19 Uhr
Volkshochschule Heidelberg
Bergheimer Str. 76
Saal
Der Eintritt ist frei.
Bookclub: Reading Sylvia Plath’s “The Bell Jar”
18.10.2023, 25.10.2023, 31.10.2023, 07.11.2023 18:00 – 20:00
Ort: Stucco des Heidelberg Center for American Studies
In the 1970s, Sylvia Plath’s The Bell Jar turned into a must-read for participants of the women’s movements on both sides of the Atlantic. Its author became an icon of this new “wave” of feminism. But how does The Bell Jar and its tropes – e.g. gender roles, sexuality, mental health – speak to us today? Come to the “Eine Uni – ein Buch” book club to explore these and other topics at the Heidelberg Center for American Studies. Each of the four meetings will start with a short introduction into one aspect of the novel; the discussion will be conducted in both English and German. Please read the novel before the first session so you can join the conversation.
Ein kurzer Vorgeschmack
Vor 50 Jahren erschien die amerikanische Erstausgabe der Glasglocke, Sylvia Plaths einzigem Roman – vier Wochen später nahm Plath sich das Leben. Ihr Roman avancierte bald zum Kult, beschrieb er doch wie kein Buch zuvor die Stimmungslage junger Frauen, ihre Zerrissenheit angesichts gesellschaftlicher Anforderungen.
‘Es war ein verrückter, schwüler Sommer, dieser Sommer, in dem die Rosenbergs auf den elektrischen Stuhl kamen und ich nicht wusste, was ich in New York eigentlich wollte’: Die neunzehnjährige Esther gewinnt eine vierwöchige Hospitanz bei einem Modemagazin in New York, garniert mit Partyeinladungen und Werbegeschenken. Doch Esther, bisher strebsame Studentin, kann sich weder in den Arbeitsalltag so recht einfinden noch die Verlockungen der Stadt genießen. Sie fühlt sich, als lebte sie unter einer Glasglocke, die sie mehr und mehr von allem trennt …