№ 6: ORCHESTRIERUNG DER QSM-ANTRÄGE
Hierbei handelt es sich um ein der Universität Heidelberg zugewiesenes Finanzierungsbudget, das so ausgestaltet ist, dass die (Verfasste) Studierenden(schaft) für immerhin 11,7 Prozent dieses Topfes alleiniges Vorschlagsrecht besitzen, wie es so schön heißt. Der Studierendenrat hat entschieden, dieses Recht an die 51 Studienfachschaften abzutreten. Bedeutet im Klartext: Ihr (als Studierende eurer jeweiligen Fächer) könnt ganz nach Gusto entscheiden, was damit passieren soll, solange es irgendwie mit der Lehre zu tun hat. Ihr könnt damit Lehraufträge ausschreiben und Tutorien finanzieren, in einen WLAN-Router investieren oder Fachliteratur beschaffen, Exkursionen bezuschussen oder die Öffnungszeiten eurer Institutsbibliothek verlängern. Hauptsache, es geht irgendwie um die Unterstützung der Lehre. Die Möglichkeiten sind quasi endlos, Inspiration findet sich beispielsweise hier und hier.
Bemessen werden die QSM anhand der sog. Vollzeitäquivalente, also der Anzahl der Studierenden in den jeweiligen Fächern. Die beiden größten Fachschaften – Medizin Heidelberg und Jura – verfügen daher auch über das größte QSM-Budget, jeweils mehr als 150.000 Euro. Selbst den beiden kleinsten Fachschaften – Semitistik und Mittellatein/Mittelalterstudien – stehen jedoch immer noch rund 1500 Euro zur Verfügung, wie ihr hier an den aktuellen Zahlen sehen könnt. Eine der beiden Antragsstellungsperioden läuft im Übrigen gerade. Noch bis zum 15. Januar können für den Bewilligungszeitraum 01.04.2019 – 31.03.2020 Anträge gestellt werden.
Die Verfasste Studierendenschaft (oder genauer: das QSM-Referat) orchestriert diese Antragsstellung. Das bedeutet: Es berechnet die jeweiligen Zahlen und übermittelt sie an die Fachschaften, erklärt das Prozedere und hilft bei fehlerhaften Anträgen, leitet die Anträge weiter, steht als Ansprechpartner im ständigen Austausch mit der Universitätsverwaltung und leitet deren Einschätzungen und Statusmeldungen wiederum an die Fachschaften zurück. Gerade in den Stoßzeiten kannn das viel Arbeit bedeuten, zahlt sich aber (im wahrsten Sinne des Wortes) aus: Rund 450 Anträge wurden im Jahr 2018 erfolgreich bewilligt. 1,7 Millionen Euro flossen auf diesem (bewusst dezentral organisierten) Wege in die Lehre und machten das Studium – in wirklich allen Fächern – zumindest ein kleines Stückchen besser.
Kurzum: Indem sie die QSM-Verteilung orchestriert, stellt die Verfasste Studierendenschaft sicher, dass diese wunderbare Möglichkeit nicht ungenutzt bleibt und es tatsächlich zu einer umfangreichen Bescherung kommt (und das alles auf sanfterem Wege, als es selbst dem sagenhaften Vorbild notwendig erscheint).
Für den Fall, dass eine Studienfachschaft ihr QSM-Budget nicht oder nicht vollständig abruft, hat die Verfasste Studierendenschaft übrigens noch eine Art Sicherheitsnetz installiert: die QSM-Kommission. Sie entscheidet darüber, was mit diesen unverplanten Mitteln geschehen soll und welche Anträge den Zuschlag erhalten. Wenn ihr Lust habt, in diesem Gremium mitzumischen, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Kandidatur. Im Januar laufen die Amtszeiten der meisten Mitglieder nämlich ohnehin aus.
Oh, und übrigens: Nicht nur Fachschaften können QSM-Anträge stellen, dem (rund 6800 Euro großen) Lehramtstopf sei Dank. Er wurde geschaffen, um gezielt die Ausbildung der angehenden Lehrer*innen zu verbessern, welche an der Uni Heidelberg oftmals zu kurz kommt. Für diesen Topf ist jeder Studierende antragsberechtigt, also auch Hochschulgruppen oder Privatpersonen. Die Entscheidung über diese Gelder obliegt auch hier der QSM-Kommission. Werdet kreativ und überrascht sie mit euren Anträgen!
(Zuletzt noch eine weniger erfreuliche Nachricht: Es ist keineswegs sicher, dass uns die QSM auf alle Zeiten erhalten bleiben. Schon bald könnte es vorbei sein mit der freudigen Gabenverteilung. Mehr dazu hier.)